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20-Jähriger aus Hamburg soll Jugendliche über Internet bis in Suizid getrieben haben
Ein 20-Jähriger aus Hamburg soll psychisch labile Jugendliche über das Internet zu Selbstverletzungen und sexuellen Handlungen vor laufender Kamera gedrängt sowie in einem Fall bis in den Suizid getrieben haben. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch in der Hansestadt mitteilten, wurde er am Dienstag nach intensiven Ermittlungen einer eigens eingerichteten Sonderkommission festgenommen. Gegen den jungen Mann wird deshalb unter anderem wegen des Verdachts des Mordes und des versuchten Mordes ermittelt.
Nach Angaben der Ermittler soll es insgesamt acht Opfer im Kindes- und Jugendalter geben, die der Beschuldigte in den Jahren 2021 bis 2023 im Alter zwischen 16 und 19 Jahren emotional von sich abhängig machte und anschließend quälte. Er soll als "relevantes Mitglied" einer auf derartige Delikte fokussierten internationalen Internetgruppe namens 764 agiert haben.
Deren Mitglieder suchen laut Behörden über soziale Medien gezielt Kontakt zu "besonders vulnerablen Geschädigten" und treiben diese durch psychischen Druck zu extremen Taten gegen sich selbst. Der 20-Jährige soll seine Opfer zu sexuellen Handlungen und Selbstverletzungen in Livechats gedrängt haben. Hiervon soll er Aufnahmen gemacht und mit einer Veröffentlichung gedroht haben, um die Betroffenen später zu noch extremeren Handlungen zu zwingen.
Wie die Ermittler weiter mitteilten, soll der Verdächtige in einem Fall bis zum Suizid auf einen 13-Jährigen eingewirkt haben. Demnach nutzte er dafür eine weitere "kindliche Geschädigte". Der 13-Jährige erhängte sich den Angaben nach während eines live im Internet übertragenen Streams. In weiteren Fällen soll es demnach außerdem zu Suizidversuchen gekommen sein. Insgesamt werden dem Beschuldigten mehr als 120 Straftaten zur Last gelegt.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft erfolgte die Verhaftung des 20-Jährigen an seiner Wohnadresse in Hamburg. Der Zugriff, an dem unter anderem auch Spezialkräfte beteiligt waren, bildete demnach den Abschluss eines "mit internationalen Bezügen geführten" Verfahrens. Weitere Details zu den Hintergründen teilten die Ermittler in der Hansestadt nicht mit.
Medienberichten zufolge soll die US-Bundespolizei FBI die Ermittlungen gegen den Mann durch einen Hinweis an die deutschen Behörden ausgelöst haben. Der in den Suizid getriebene 13-Jährige lebte demnach in den USA. Ein weiteres Opfer soll ein Mädchen aus Kanada gewesen sein. Ermittler in Hamburg bildeten daraufhin eine Sonderkommission mit dem Namen Mantacore.
P.Mathewson--AMWN