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OECD senkt weltweite Wachstumsaussichten wegen Handelskrieg
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre globale Wachstumsprognose angesichts der US-Zollpolitik weiter abgesenkt. Sie rechne 2025 und 2026 nur noch mit einem Wachstum von 2,9 Prozent, erklärte die Organisation mit Sitz in Paris am Dienstag. Im März war sie noch von 3,1 Prozent in diesem und 3,0 im kommenden Jahr ausgegangen. Am stärksten dürfte sich das Wirtschaftswachstum demnach in den USA, Kanada, Mexiko und China verlangsamen.
"Die globalen Wirtschaftsaussichten trüben sich ein", erklärte die OECD. "Es wird davon ausgegangen, dass die erheblichen Handelshemmnisse, die restriktiveren finanziellen Rahmenbedingungen, das abnehmende Vertrauen und die zunehmende politische Unsicherheit negative Auswirkungen auf das Wachstum haben werden."
Für Deutschland blieb die Organisation bei ihrer Erwartung von 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr, 2026 rechnet sie mit 1,2 Prozent. In den USA wächst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach OECD-Angaben 2025 voraussichtlich nur noch um 1,6 Prozent - zuvor waren 2,2 Prozent prognostiziert worden. 2026 sollen es nur noch 1,5 Prozent sein.
US-Präsident Donald Trump verfolgt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und die Aktienmärkte erschüttert hat. In seinem Onlinenetzwerk Truth Social erklärte er vor der Veröffentlichung des OECD-Reports: "Wegen der Zölle boomt unsere Wirtschaft!"
In Paris findet am Dienstag und Mittwoch eine OECD-Ratssitzung auf Ministerebene statt. Auch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche nimmt am Ministerrat teil. Es wird erwartet, dass US- und EU-Vertreter am Rande des Treffens auch über die Zölle sprechen.
"Die Regierungen müssen zusammenarbeiten, um Probleme im globalen Handelssystem positiv und konstruktiv durch Dialog anzugehen – und um die Märkte offen zu halten und die wirtschaftlichen Vorteile des regelbasierten Welthandels (...) zu erhalten", forderte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann.
L.Mason--AMWN