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EY: Weltweit wieder mehr Börsengänge - aber nicht in Europa
Weltweit haben in diesem Jahr wieder mehr Unternehmen den Schritt aufs Börsenparkett gewagt als 2024. Wie das Beratungsunternehmen EY am Mittwoch mitteilte, gingen 2025 weltweit 1259 Firmen an die Börse und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Das Volumen der Börsengänge legte deutlich kräftiger zu - um 32 Prozent. In Europa war dieser Aufschwung allerdings nicht zu spüren.
Im vergangenen Jahr waren Zahl und Volumen der weltweiten Börsengänge zurückgegangen. 2025 stehe nun "im Zeichen des vorsichtigen Aufschwungs", erklärte EY - mit regionalen Unterschieden. "Während in Asien und den USA mehr IPOs stattfanden und mehr Mittel in Börsengänge flossen, waren die IPO-Aktivitäten in Europa auf Jahressicht sowohl bei den Erlösen als auch der Anzahl rückläufig." IPO steht für initial public offering.
Der US-Markt profitiert den Angaben nach von der "anhaltenden Deregulierung und Zinssenkungshoffnungen". In Asien hatte es im vergangenen Jahr besonders wenige IPO gegeben, dadurch ergäben sich nun Nachholeffekte, erklärte EY. "Die europäischen Märkte litten unter der anhaltenden Wachstumsschwäche."
In China gingen den Angaben nach 214 Unternehmen an die Börse, nach 179 im Vorjahr. Der Gesamtwert stieg massiv von 20,9 Milliarden auf 53,7 Milliarden Dollar. In den USA stieg die Zahl der IPO noch stärker (von 176 auf 220), das Volumen legte jedoch weniger stark zu - von 33,0 Milliarden auf 40,2 Milliarden Dollar. Die meisten dieser Börsengänge stammten aus dem Ausland.
In Europa gab es mit 100 Börsengängen 31 weniger als im Vorjahr. Das Volumen reduzierte sich von 19,3 auf 17,1 Milliarden Dollar. Sieben dieser Neuzugänge entfielen auf Deutschland. Damit schöpfe die deutsche Wirtschaft ihr Potenzial weiterhin nicht aus, monierte EY.
Auffällig sei zudem, dass gleich mehrere große Börsengänge Abspaltungen von anderen Konzernen waren, erklärte der EY-Börsenexperte Martin Steinbach. "Ein Grund hierfür sind die tiefgreifenden Transformationsprozesse, mit denen die Unternehmen konfrontiert sind, unter anderem durch digitale Innovationen wie KI, die grüne Energiewende, E-Mobilität und geopolitische Verschiebungen mit Auswirkungen auf Lieferketten, Produktion und Absatzmärkte."
"Der Ausblick für das kommende Jahr ist vorsichtig optimistisch, vorbehaltlich der Entwicklung der makroökonomischen Rahmenbedingungen", erklärte Steinbach weiter. "Grundsätzlich verfügt Europa über eine gut gefüllte Pipeline mit einem signifikanten Rückstau an Unternehmen, die auf das richtige Zeitfenster für einen Börsengang warten.
Th.Berger--AMWN