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Ministerium: Rüstungsprojekt Fregatte F126 steht "auf dem Prüfstand"
Das Bundesverteidigungsministerium überprüft aufgrund "massiver Verzögerungen" den Weiterbau der neuen Fregatten F126. Das gesamte Rüstungsprojekt werde "auf den Prüfstand" gestellt, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag in Berlin. "Wir untersuchen aktuell, wie es dort mit welchen Wegen weitergehen kann." Es werde geprüft, wie das Projekt für eine erfolgreiche Fortführung neu organisiert oder umgestaltet werden kann, ergänzte der Sprecher. Es seien aber noch keine Entscheidungen dazu getroffen worden.
Der "Spiegel" hatte zuvor berichtet, dass das Verteidigungsministerium intern davon ausgehe, dass sich die für Juli 2028 geplante Lieferung der ersten F126-Fregatte um mindestens 40 Monate verzögere. Bundestagsabgeordnete sprächen sogar von 48 Monaten, also vier Jahren. Der Sprecher des Ministeriums wollte dies am Donnerstag nicht bestätigten, sagte aber: "Natürlich sind die Verzögerungen im Jahresbereich - keine Frage."
Die Bundesregierung hat insgesamt sechs Exemplare der Fregatte geordert. Das Auftragsvolumen wird mit mehr als neun Milliarden Euro angegeben. Generalunternehmer ist die niederländische Werft Damen Naval. Die deutschen Werften Blohm+Voss, German Naval Yards und die Peene-Werft sind aber ebenfalls beteiligt. Mit dem Bau des ersten Schiffs war Ende 2023 in der Wolgaster Peene-Werft begonnen worden.
Laut "Spiegel" plant das Verteidigungsministerium den Generalunternehmer zu wechseln. Demnach soll das deutsche Unternehmen Naval Vessels Lürssen (NVL) die Nachfolge antreten. Dazu wollte der Sprecher des Verteidigungsministeriums sich aber nicht äußern.
Die neuen Fregatten der Klasse F126 haben eine Länge von 166 Metern und wären laut Bundeswehr künftig "die größten Kampfschiffe" der Marine. Demnach können sie Ziele "unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft bekämpfen". Als Einsatzmöglichkeiten werden "Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen" genannt.
Schon im Juli war über Verzögerungen beim Bau der Schiffe berichtet worden. Als Grund gab das Verteidigungsministerium damals Probleme "mit IT-Schnittstellen bei der firmeneigenen Konstruktions- und Fertigungssoftware" bei dem niederländischen Unternehmen an.
O.Johnson--AMWN