-
40 Jahre alter Coldcase in Baden-Württemberg: 69-jähriger Tatverdächtiger ermittelt
-
Absichtlicher Frontalzusammenstoß: Urteil wegen Totschlags bleibt bestehen
-
Panische Rinder laufen auf Bahnstrecke in Baden-Württemberg - zwei Tiere tot
-
Bundesanwaltschaft lässt weiteres mutmaßliches Hamas-Mitglied in London festnehmen
-
Ehemaliger Soldat wegen mehrfacher Vergewaltigung in Bayern vor Gericht
-
Sachsen-Anhalt: Bauarbeiter stirbt bei Einsturz von historischem Kellergewölbe
-
UNO: 2025 wohl zweit- oder drittheißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
-
Merz fordert Bevorzugung heimischer Stahlhersteller
-
BSW: Wagenknecht will sich für Partei "weiter in führender Rolle einsetzen"
-
Falsche Polizisten schlagen in Nachbarschaft von Münchner Polizeipräsidium zu
-
Ältester Präsident der Welt in Kamerun für achte Amtszeit vereidigt
-
Klimagipfel in Belém beginnt mit etwa 50 Staatenlenkern und neuem Waldschutz-Fonds
-
31-Jähriger nach Hakenkreuzschmierereien aus Blut in Hanau gefasst
-
Merz-Besuch in Belém: Signal für Multilateralismus und Unterstützung von Waldschutzfonds
-
"Passauer Millionenerbe": Pflegerin rechtskräftig wegen Testamentsfälschung verurteilt
-
Spionageverdacht: Debatte über Umgang mit AfD-Parlamentsanfragen hält an
-
Islamistischen Anschlag vorbereitet: Urteile gegen Brüder aus Mannheim rechtskräftig
-
Prozess gegen mutmaßlichen ranghohen PKK-Funktionär in Stuttgart begonnen
-
Weniger Bürokratie, mehr Befugnisse: Bundestag beschließt Gesetz für bessere Pflege
-
Mögliche Zusammenarbeit: US-Ministerin besucht Militärstützpunkte in Ecuador
-
Rheinland-Pfalz: Autofahrer rammt Fahrzeug von hinten - zwei Senioren tot
-
Betrugsermittlungen gegen zwei AfD-Abgeordnete aus Augsburg
-
Papst Leo XIV. empfängt Palästinenserpräsident Abbas zu erstem Treffen im Vatikan
-
Geschäft mit Finanzderivaten: EU eröffnet Kartellverfahren gegen Deutsche Börse
-
EGMR verwirft Klage von katalanischen Unabhängigkeitsbefürwortern gegen Untersuchungshaft
-
ATP Finals: Zverev mit Losglück - und gegen Sinner
-
WM-Quali: Nagelsmann holt El Mala - und Sané zurück
-
Stahlgipfel im Kanzleramt: Merz hebt Bedeutung der Branche hervor
-
Frau bringt in Berliner Charité Fünflinge zur Welt
-
"Spornt an": Friedrich und Lochner schätzen Konkurrenzkampf
-
Drei Jahre oder kürzer: BGH prüft Speichern beglichener Schulden durch die Schufa
-
Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin in Dresden: Angeklagte schweigt
-
Bericht: Pariser Louvre-Museum hat nicht genug in Sicherheit investiert
-
Bundesliga-Start 2026 wegen WM erst am 28. August
-
Nationale Armutskonferenz: Betroffene fordern Respekt und Unterstützung
-
Umfrage: Mehrheit befürwortet weiterhin mehrgliedriges Schulsystem
-
Warken bringt Reform der Notfallversorgung auf den Weg
-
Mieterbund warnt: Sechs Millionen Mieter durch hohe Kosten "extrem überlastet"
-
Frankreichs Rechnungshof kritisiert Sicherheitsvorkehrungen im Louvre scharf
-
Offenbar neuer Brandanschlag auf Stromversorgung in Berlin geplant
-
Ermittlern aus Niedersachsen gelingt Schlag gegen illegalen Cannabisanbau
-
Saarland: Bewährungsstrafe für Autoprüfer wegen falsch ausgestellter Plaketten
-
Frau bei Bahnunfall in Potsdam getötet
-
Tierschützer raten zu Hundemänteln: Oftmals mehr als "modisches Accessoire"
-
Oberlandesgericht Dresden: Mutmaßliche NSU-Unterstützerin schweigt zu Prozessbeginn
-
DIHK-Umfrage: Stimmung deutscher Unternehmen leicht eingetrübt
-
Bis 2029: Kleindienst verlängert vorzeitig in Gladbach
-
Oberlandesgericht Dresden: Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin begonnen
-
Nach Klöckners "Puff"-Äußerung: Warken für Sexkaufverbot in Deutschland
-
Dobrindt: Kritische Infrastrukur besser vor Sabotage und Spionage schützen
Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin in Dresden: Angeklagte schweigt
Rund 14 Jahre nach dem Bekanntwerden der rassistischen Mordserie des NSU hat vor dem Oberlandesgericht Dresden der Prozess gegen eine mutmaßliche Unterstützerin der rechtsextremen Zelle begonnen. Zum Prozessauftakt am Donnerstag schwieg die Angeklagte Susann E. zu den Vorwürfen. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft soll die 44-Jährige unter anderem der verurteilten NSU-Mittäterin Beate Zschäpe ihre Identität geliehen haben, als diese im Untergrund lebte.
Mit Zschäpe habe die Angeklagte ab 2006 eine "intensive und vertrauensvolle Freundschaft" mit gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen geführt, sagte der Vertreter der Bundesanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Wolfgang Barrot, bei der Anklageverlesung. E. habe spätestens ab 2007 gewusst, dass das NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos mehrere rassistische Morde und Sprengstoffanschläge begangen habe. Ungeachtet dessen "entschied sie sich, ihre Freundin Zschäpe und das Trio in der Illegalität weiter zu unterstützen", sagte Barrot.
E. habe Zschäpe mindestens fünfmal ihre Krankenkassenkarte für eine Zahnarztbehandlung überlassen. Außerdem soll sie dem NSU ihre Personalien zur Beschaffung von Bahncards zur Verfügung gestellt haben. Auch der Ehemann der Angeklagten, der in München als NSU-Helfer verurteilte André E., gab seine Personalien für den NSU her. Zum Dank habe die Familie der Angeklagten eine Musikanlage und eine Reise nach Disneyland bekommen, sagte Barrot.
Die Angeklagte soll zudem Zschäpe und Böhnhardt zu einem Abholtermin für ein Wohnmobil gefahren haben. Dieses Wohnmobil nutzten Böhnhardt und Mundlos für ihren letzten Raubüberfall in Eisenach. Einer damals drohenden Festnahme entzogen sich die beiden NSU-Täter durch Suizid. Nach dem Tod ihrer beiden Mittäter versandte Zschäpe im November 2011 eine Reihe von Bekennerschreiben, mit denen sich der NSU selbst enttarnte.
Die rechtsextremistische Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verübte insgesamt zehn Morde, zwei Bombenanschläge und mehr als ein Dutzend Überfälle. Zschäpe wurde 2018 im Münchner NSU-Prozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, außerdem stellte das Oberlandesgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Mit ihr wurden insgesamt vier NSU-Helfer zu Strafen zwischen zweieinhalb und zehn Jahren verurteilt, alle Urteile sind rechtskräftig.
Seine Mandantin werde sich zu den Vorwürfen "vorerst nicht äußern", sagte einer von E.s Anwälten am Donnerstag. Die Angeklagte, die eher bieder gekleidet in einer orangegelben Strickjacke, buntem Schal, dunkel gerahmter Brille und mit einer Kurzhaarfrisur vor Gericht erschien, machte lediglich wenige persönliche Angaben. Die gelernte Hauswirtschafterin und mehrfache Mutter lebt demnach nach wie vor in der Nähe von Zwickau und ist als Pflegekraft tätig.
E. ist wegen Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung und Beihilfe zur besonders schweren räuberischen Erpressung angeklagt. Bei einer Verurteilung wegen NSU-Unterstützung droht ihr eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. E. befindet sich auf freiem Fuß.
Für den nunmehr zweiten Strafprozess um die rechtsextreme Gewaltserie des NSU sind vor dem Oberlandesgericht Dresden zunächst Termine bis Ende Juni 2026 angesetzt. Zschäpe ist nach Gerichtsangaben für den 3. und 4. Dezember und Ende Januar als Zeugin geladen. Der geplanten Aussage räumt die Bundesanwaltschaft erhebliche Bedeutung ein. Zschäpes Aussage sei "selbstverständlich von Gewicht", sagte Bundesanwalt Kai Lohse am Rande der Verhandlung.
In dem Prozess wird es auch darum gehen, das Umfeld des NSU weiter zu beleuchten und die Frage, welche Unterstützung die Zelle bei ihren rechten Gewalttaten und beim jahrelangen Leben im Untergrund hatte. "Wir wissen, dass im Zusammenhang mit dem Gesamtgeschehen NSU vieles offen geblieben ist", sagte Lohse. "Wir haben die Hoffnung, dass es gelingt, die eine oder andere Antwort zu finden."
Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten am Donnerstag dutzende Menschen mit Plakaten wie "Das Problem heißt immer noch Rassismus" und "Naziterror bekämpfen und Betroffene entschädigen". Die Verhandlung wird am Freitag mit ersten Zeugenbefragungen fortgesetzt.
P.M.Smith--AMWN