-
DFB-Pokal: Darmstadt wirft Schalke raus
-
Doppelpack Kane: Bayern bezwingen mutige Kölner
-
KI: Google-Mutter Alphabet und Microsoft weiter im Aufwind
-
Hurrikan "Melissa" wütet in Kuba - Mindestens zwanzig Tote in Haiti
-
Wahl in Niederlanden: Mitte-Partei D66 laut Prognosen an erster Stelle
-
Bayer verhindert Pokal-Blamage mit Mühe
-
Ein Jahr nach Flutkatastrophe in Spanien: Gedenken an 237 Opfer - Wut über Krisenmanagement
-
Trotz Mega-Rotation: VfB macht Schritt zur Titelverteidigung
-
US-Zentralbank Fed senkt Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte
-
Frankreich: Sexueller Akt ohne klare Zustimmung gilt künftig als Vergewaltigung
-
Mehr als 100 Tote in Rio bei blutigstem Polizeieinsatz in Brasiliens Geschichte
-
Femizide: Justizministerin Hubig plant keine baldige Reform des Mordparagrafen
-
Demonstrationen am Wahltag: Tansania verhängt Ausgangssperre in Metropole Daressalam
-
Merz zu Antrittsbesuch in Türkei eingetroffen - Am Donnerstag Treffen mit Erdogan
-
Louvre-Diebstahl: Festgenommene sind teilgeständig - Untersuchungshaft beantragt
-
Rückschlag für Trump: Gericht stoppt Entsendung der Nationalgarde nach Portland
-
Spatenstich für riesigen Batteriespeicher in Gundremmingen
-
Vogelgrippe: Saarland und Hamburg verhängen Stallpflicht
-
Ukraine meldet neun Verletzte bei russischem Angriff auf
Kinderkrankenhaus
-
Zverev knackt harte Nuss in Paris
-
KI-Euphorie: Nvidia als erster Konzern weltweit fünf Billionen Dollar wert
-
Behörde: Mindestens 132 Tote bei Polizeieinsatz gegen Drogenbande in Rio de Janeiro
-
AfD-Antrag gescheitert: Kreistag Bad Dürkheim gegen Ehrenbürgerschaft für Trump
-
Russland testet neuartige Unterwasserdrohne "Poseidon"
-
Super League: Nächster Erfolg vor Gericht, UEFA bleibt gelassen
-
Hurrikan "Melissa" wütet in Kuba - Mindestens zehn Tote in Haiti
-
Nvidia erreicht als erster Konzern fünf Billionen Dollar Börsenwert
-
Merz zu Antrittsbesuch in Türkei aufgebrochen - Am Donnerstag Treffen mit Erdogan
-
Enges Rennen bei Parlamentswahl in den Niederlanden erwartet
-
Westliche Botschafter gedenken in Moskau der Stalin-Opfer
-
Bei zufälliger Begegnung: Unbekannter schlägt 50-Jährigen in Berlin bewusstlos
-
Unionspolitiker stellen doppelte Staatsbürgerschaft in Frage - SPD widerspricht
-
Trotz Verzögerung: Deutschland und Dänemark bekennen sich zu Fehmarnbeltquerung
-
UN-Bericht: Industrieländer halten Hilfszusagen für Klimaanpassung nicht ein
-
Motorrad-Pilot Dettwiler außer Lebensgefahr
-
Schlickenrieder rechnet mit Olympia-Sperre für Carl
-
Internationale Appelle nach Israels neuen Angriffen auf Hamas-Ziele im Gazastreifen
-
SPD weist Unions-Vorstoß zu Abschaffung von Doppel-Pass zurück
-
Vinicius entschuldigt sich für Wutanfall im Clásico
-
Bukarest: USA werden ihre Militärpräsenz in Osteuropa zurückfahren
-
Sieben Festnahmen bei Aushebung von Cannabisplantagen in mehreren Bundesländern
-
Polizeieinsatz in Rio mit 64 Toten sorgt internationale für bestürzte Reaktionen
-
Bundeskabinett beschließt neue Regeln für Anfechtung der Vaterschaft
-
Lys verpasst Viertelfinale in Hongkong
-
Altmaier überrascht in Paris: "Prozess macht extrem Spaß"
-
Nach Messerangriff: Neue Herdecker Bürgermeisterin wird kommende Woche vereidigt
-
Fluggesellschaften beklagen weniger Passagiere und fordern Steuersenkungen
-
Südkorea verkündet Einigung mit den USA auf Handelsabkommen
-
China sichert Zusammenarbeit mit USA zu - Trump erwartet "großartiges Treffen" mit Xi
-
Bewährungsstrafe für IS-Rückkehrerin in Frankfurt am Main
Japan im Niedergang
Am 10. Oktober 2025 geriet Japan in eine seltene politische Krise: Der langjährige Koalitionspartner der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP), die gemäßigt-konservative Komeito, beendete nach 26 Jahren die Zusammenarbeit. Als Grund nannte die Parteiführung die anhaltenden politischen Finanzierungsskandale rund um die LDP und die konservativen Ansichten der frisch gewählten Parteichefin Sanae Takaichi. Beobachter betonen, dass Komeito schon lange eine strengere Regulierung von Spenden gefordert hatte und die Ernennung eines Politiker, der mit dem Skandal in Verbindung stand, zum hohen Parteiamt als Affront empfand.
Politische Hintergründe
Die Koalitionsauflösung war ein schwerer Schlag für Takaichi, die als neue LDP‑Vorsitzende auf die Unterstützung der Komeito angewiesen wäre, um im Parlament zur ersten Frau an der Regierungsspitze gewählt zu werden. Komeito‑Chef Tetsuo Saito erklärte, dass die Partei angesichts der unklaren Reaktion der LDP auf die Spendenaffäre keine Unterstützung für Takaichi leisten könne. Zugleich kritisierte die Partei Takaichis nationalkonservative Ausrichtung, unter anderem ihre regelmäßigen Besuche des umstrittenen Yasukuni‑Schreins.
Für die LDP bedeutet der Verlust des Partners, dass sie bei der Wahl des Regierungschefs keine sichere Mehrheit besitzt. Analysten warnen, dass es zu einem Misstrauensvotum kommen könnte, das Neuwahlen erzwingen würde. Das oppositionelle Spektrum ist fragmentiert, doch Schätzungen gehen davon aus, dass die LDP ohne Komeito bis zu 25 Sitze verlieren und von der größten Oppositionspartei überholt werden könnte.
Marktreaktionen und Finanzmarkt-Turbulenzen
Die politische Krise traf die Finanzmärkte sofort: Am Tag nach dem Koalitionsausstieg stürzte der Nikkei‑225-Index zwischenzeitlich um über 1 500 Punkte ab und schloss mit einem Minus von 2,58 Prozent; der breiter gefasste Topix verlor knapp 2 Prozent. Zuvor hatten Anleger auf eine Fortführung der expansiven Fiskalpolitik gesetzt und Aktienkurse getrieben, doch der Bruch der Koalition warf diese Erwartungen über den Haufen. Die japanische Währung, die nach der Wahl Takaichis zum LDP‑Chef zunächst deutlich gefallen war, erholte sich um etwa ein Prozent.
Die Nervosität zeigte sich auch im Anleihemarkt: Laut Marktanalysten steilten sich die Zinskurven, weil die Anleger mit höheren Staatsausgaben und einer aktivistischeren Fiskalpolitik rechneten. Gleichzeitig verwiesen Experten darauf, dass die Bank of Japan (BoJ) wegen der politischen Unsicherheit kurzfristig keine weiteren Zinserhöhungen wagen werde. Das Research eines großen Investmenthauses hob hervor, dass an der längeren Laufzeit der japanischen Staatsanleihen die Renditen um 14 Basispunkte stiegen, ein Zeichen für wachsende Zweifel an der Schuldentragfähigkeit.
Strukturprobleme der japanischen Wirtschaft
Hinter der Marktturbulenz steht ein langfristiges Problem: Japan weist mit 240 bis 260 Prozent des Bruttoinlandsprodukts den höchsten öffentlichen Schuldenstand unter den Industrieländern auf. Ökonomen warnen, dass Tokio immer größere Schwierigkeiten hat, Abnehmer für langlaufende Staatsanleihen zu finden; 20‑jährige Bonds rentieren so hoch wie seit 1999 nicht mehr. Strategen berichten, dass ausländische Investoren, bisher Hauptkäufer der besonders langen Laufzeiten, sich zurückziehen.
Dieses Schuldenproblem ist mit einer Reihe struktureller Belastungen verknüpft:
- Demografischer Druck: Die Bevölkerung schrumpft und altert; im Jahr 2024 ging sie um 0,75 Prozent zurück, das stärkste Minus seit Beginn der Aufzeichnungen.
- Anhaltende Inflation: Die Teuerung lag zuletzt bei über 3 Prozent und damit deutlich über dem 2‑Prozent‑Ziel der BoJ. Schwache Löhne und Konsum: Untersuchungen zeigen, dass japanische Haushalte in den vergangenen Jahren rund 90 Billionen Yen an Kaufkraft verloren haben und die Reallöhne kaum steigen.
- Sozialabgaben und Renten: Laut Experten wird Japans staatliches Budget 2025 erhebliche Mehrausgaben für soziale Sicherung verzeichnen, die die fiskalischen Spielräume weiter einengen. Diese Faktoren schränken die Möglichkeit ein, die Wirtschaft durch höhere Ausgaben anzukurbeln, und erhöhen zugleich den Druck der Investoren auf eine glaubwürdige Haushaltskonsolidierung.
Die Gefahr eines globalen Dominoeffekts
Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und jahrzehntelang einer der größten Gläubigerstaaten. Aufgrund der sehr niedrigen Zinsen haben internationale Investoren gewaltige Summen in günstigen Yen geliehen, um anderswo höhere Renditen zu erzielen – das sogenannte Yen‑Carry‑Trade. Experten warnen, dass dieses Geschäftsmodell bei plötzlichen Schwankungen des Yen oder steil steigenden Anleiherenditen rasch kollabieren könnte.
Eine Analyse weist darauf hin, dass steigende langfristige Zinsen in Japan bereits jetzt global wahrgenommen werden: Wenn die BoJ die Zinsen erhöht, könnten die Schuldendienstkosten aus dem Ruder laufen; hält sie an niedrigen Zinsen fest, droht eine weitere Yen‑Abwertung und importierte Inflation. Dieses „Dilemma“ setzt die Märkte weltweit unter Druck.
Hinzu kommt der internationale Kontext: Die US‑Notenbank setzt ihre Zinspolitik fort, während die Regierung in Washington über hohe Zölle spricht. Diese externen Faktoren tragen zu einer Volatilität bei, die auch japanische Märkte erfasst. Ausländische Investoren beobachten die politische Unsicherheit genau – ein stärkerer Yen oder eine Kapitalflucht aus japanischen Staatsanleihen könnte globale Aktien‑ und Anleihemärkte erfassen und die Weltwirtschaft erschüttern.
Ausblick und Schlussfolgerung
Die Abspaltung der Komeito und die drohende Spaltung der LDP haben Japan in eine beispiellose politische Krise gestürzt. Gleichzeitig wird das Land von wirtschaftlichen Herausforderungen geplagt: einem ausufernden Schuldenberg, einer alternden Bevölkerung, einer hartnäckigen Inflation und stagnierenden Löhnen. Das Vertrauen der Märkte hängt davon ab, ob sich in Tokio eine funktionsfähige Regierung bildet, die glaubwürdig Sparsamkeit und Wachstum miteinander verbindet.
Sollte Japan diesen Spagat nicht schaffen, droht die drittgrößte Volkswirtschaft in eine Schuldenkrise zu rutschen. Ein solches Szenario würde nicht nur das Land selbst treffen, sondern könnte über den Yen‑Carry‑Trade und Japans Rolle als großer Kapitalgeber Schockwellen auf den globalen Finanzmärkten auslösen. Die aktuelle Lage zeigt eindrücklich, dass politische Stabilität und solide Finanzen in der vernetzten Weltwirtschaft untrennbar miteinander verbunden sind.
G7 wollen Öldeckel für russisches Öl
Europa ringt um Preisobergrenzen für Energie
Ukranische Offensive im Süden kommt voran
Lufthansa-Streik: 130.000 Reisende betroffen
IAEA-Team erreicht AKW Saporischschja
Moorburg: Hamburgs Hoffnung hat sich zerschlagen
Ukraine: IAEA-Mission für AKW Saporischschja
Berlin: Ausstellung über Kriegsgräuel in der Ukraine!
Ukraine: Wie Russlands Krieg Karrieren zerstört...!
Afghanistan: Mädchen lernen in geheimen Schulen
Ukraine: Schwere Kämpfe um Atom-Kraftwerk